Lions-Meeting Villingen: Der Lageenergiespeicher

Am Montag, den 12.01.2015 fand das erste Lions-Meeting des LC Villingen im Jahr 2015 statt. Zu diesem Meeting mit Vortrag über einen Lageenergiespeicher von Prof. Dr. Heindl waren auch wir Leos eingeladen.

Der Abend begann im Clublokal des LC Villingen mit einem kleinen Aperitif, bei welchem sich die Mitglieder und ihre Partner austauschen konnten. Nach einer Begrüßung des Präsidenten Wolfram Brugger gab es bei einigen kurzweiligen Gesprächen das Abendessen.

Wasserbecken für das Pumpspeicherwerk Goldisthal (Quelle)
Wasserbecken für das Pumpspeicherwerk Goldisthal (Quelle)

Gegen 21 Uhr trat Prof. Dr. Heindl nach vorne. Heindl ist Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Furtwangen. 2010 hatte Heindl eine neue Idee zum Thema Energiespeicher. Er erarbeitete ein Konzept und konnte noch 2010 das erste Patent anmelden. Mit der Unterstützung eines Schweizer Investors gründete er 2013 die Heindl Energy GmbH. 2013 wurde das System des Lageenergiespeichers patentiert.

Das Konzept dieses Energiespeichers stellte er an diesem Abend vor.

Die Schwierigkeiten des Wechsels zu regenerativen Energien bewegten Prof. Dr. Heindl dazu, sich ein ausgeklügeltes System einfallen zulassen, um Energie effizient Speichen zu können. Der „grüne Strom“ mag zwar sehr umweltverträglich sein, hat aber den großen Nachteil, dass die Energie nicht rund um die Uhr zur Verfügung steht. Windräder stehen bei Flaute still und Solarenergie kann beispielsweise nachts nicht gewonnen werden. Um den sauberen Strom aber auch in Zeiten nutzen zu können, in denen er nicht direkt gewonnen werden kann, ist ein Energiespeicher notwendig. Dieser sollte umweltfreundlich sein, sich gut in die Natur einfügen und einen hohen Wirkungsgrad besitzen.

Ein solcher Energiespeicher ist bereits bekannt: Das Pumpspeicherkraftwerk. Hier wird gewonnene Energie dazu verwendet Wasser in ein hoch gelegenes Becken zu pumpen. Soll die „eingelagerte“ Energie wieder freigesetzt werden, wird das Wasser durch eine Turbine in ein tieferes Becken abgelassen. Dabei nimmt die Turbine die Energie wieder auf und kann sie als Strom abgeben. Der Wirkungsgrad dieser Methode beträgt ca. 80%. Pumpspeicherkraftwerke haben einen sehr hohen Platzbedarf und fügen sich häufig nicht gut in die Landschaft ein. Außerdem sind Pumpspeicherkraftwerke in Ländern mit hoher Bevölkerungsdichte problematisch.

Die Idee von Prof. Heindl ähnelt dem Prinzip des Pumpspeicherkraftwerkes. Das Prinzip kann vereinfacht wie folgt dargestellt werden: Ein großer Zylinder wird aus dem Boden gelöst. Gewonnene grüne Energie wird dazu verwendet diesen Zylinder anzuheben, indem er mit Wasser unterflutet wird. Soll Strom nun in das Netz eingespeist werden, wird das Wasser zurück aus der Turbine geleitet. Durch den Steinzylinder schießt das Wasser mit hohem Druck durch die Leitungen. Mittels Turbinen kann der Druck in Strom verwandelt werden. Umso schwerer das Gestein, desto höher der Druck. Granit ist ein prädestinierter Baustoff für den Lageenergiespeicher.

Das Besondere an diesem Konzept ist die Effizienz. Der Wirkungsgrad entspricht dem des Lageenergiespeichers, allerdings reicht ein Zylinder mit einem Durchmesser von 250 Metern, um eine dem größten Pumpspeicherkraftwerk Deutschlandsentsprechende Energiemenge zu speichern. Ein Durchmesser von über 250 Metern ist leicht realisierbar und somit bietet Heindls Lageenergiespeicher ein enormes Energiespeicherpotential.

Wird der Radius der Anlage verdoppelt, vervielfacht sich die Energiespeichermenge um das 16-fache. Die Baukosten dagegen steigen dagegen nur quadratisch an.

Die Umsetzung eines solchen Lageenergiespeichers wird hoffentlich demnächst erfolgen. Heindl berät sich mit verschiedensten Experten aus dem Bergbau, Bergrecht und Maschinenbauern um baldmöglichst mit dem Bau eines solchen Energiespeichers zu beginnen.

Die Idee und das daraus resultierende Konzept von Prof. Heindl faszinierte die Zuhörer. Nach seinem Vortrag nahm er sich den zahlreichen Fragen der Gäste an.

Weitere Informationen sind auf der Hompage der Heindl Energy GmbH zu finden: http://www.heindl-energy.com/

Wir wünschen Herrn Prof. Heindl bei seiner weiteren Arbeit an diesem Projekt viel Erfolg und bedanken uns beim Lions Club Villingen für einen tollen Abend!

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